Sie ist nicht ein Nebenzweig, obwohl eine Nebenblüte der drei Zweige des Romans; also keine Beschreibung derselben leerer als die, daß sie das verschwundene goldne Alter der Menschheit darstelle.
Folgendes ist nämlich noch zu wenig erwogen: wenn die Dichtkunst durch ihr ästherisches Echo den Mißton des Leidens in Wohllaut umwandelt: warum soll sie mit demselben ätherischen Nachhalle nicht die Musik des Freuens zärter und höher zuführen? – Auch tut sie es; nur aber zu wenig bemerkt und gepriesen darüber. Es ist eine süße Empfindung ohne Namen, womit man in epischen Darstellungen das versprochene Freuen und das steigende der Helden empfängt und teilt.
Hingegen aber ein Freudenspiel? – Wenigstens eine kleine epische Gattung haben wir, nämlich die Idylle. Diese ist nämlich epische Darstellung des Vollglücks in der Beschränkung. Die höhere Entzückung gehört der Lyra und der Romantik an; denn sonst wären Dantens Himmel und Klopstocks eingestreute Himmel auch unter die Idyllen zu rechnen. Die Beschränkung in der Idylle kann sich bald auf die der Güter, bald der Einsichten, bald des Standes, bald aller zugleich beziehen. Da man sie aber durch eine Verwechslung mehr auf Hirten-Leben bezog: so setzte man sie durch eine zweite gar in das goldne Alter der Menschheit, als ob dieses Alter nur in einer nie rückenden Wiege und nicht ebensogut in einem fliegenden Phaetons-Wagen sich bewegen konnte.