Die Bedeutung Arkadiens heute liegt in dem Wissen, dass wir Utopien benötigen, die uns mit existentiellen Fragen unseres Seins konfrontieren. Das ist kein “retour à la nature!”, sondern ein Aufbruch zu Utopien, die den Dingen, wie es Luttringer sagt, die Wärme, die ihnen innewohnt, wieder zurückgibt.
Arkadien bricht unverhofft über uns herein, in spielerischer, ja musikalischer Weise, weltvergessen und überraschend, oft ephemer. Wir fühlen diese arkadischen Momente, wie Luttringer es sagt, in der unerwarteten Begegnung mit einem monumentalen Baum, mit einem lächelnden Gesicht in der Menge, in der Berührung mit einem Flügelschlag eines Schmetterlings, im Duft der Blüten, unter einem von Bienen bevölkerten summenden Kirschbaum oder in einer unverhofften stillen Waldlichtung.
Arkadien existiert also weiterhin und erfüllt uns mit seinem revolutionären Charakter. Es fragt uns nicht “was nützt es uns?”, sondern “wie fühlt es sich an?”. In solchen Momenten steht die Zeit still und wir werden von Arkadien berührt und gerührt. … Wir haben heute Arkadien als Utopie von einst nötiger, denn je. Eine Welt ohne Arkadien ist eine untergegangene Welt, eine Welt ohne Poesie und Musik ebenso!