Wer hat Angst vor „dem“ Nashorn? Einige Bedenken nicht nur zur konstruktivistischen Abstraktionstheorie

Klaus Prätor

Wie aber, wenn auch die Individuen nur post rem, nur in unserem Denken Einheiten wären? Dann wären am Ende vielleicht die Arten und Gattungen nicht weniger wirklich als die Individuen, und wir müßten nach einem Streite von tausend Jahren eingestehen, daß der Nominalismus nur in der Negation siegreich war gegen den kirchlichen Wortrealismus des Mittelalters, daß der Nominalismus aber positiv nichts zur Welterkenntnis beigetragen hat.

Fritz Mauthner, Philosophisches Wörterbuch Artikel „Nominalismus“

Wenn hier die konstruktivistische Abstraktionstheorie zum Ausgangspunkt der Überlegungen gemacht wird, so soll damit nicht der Eindruck erweckt werden, dieser Typus von Abstraktionstheorie sei erst eine Erfindung des Konstruktivismus Erlanger Provenienz. Natürlich werden in ihr beispielsweise Gedanken einer von Frege initiierten logischen Tradition fortgeführt, und dementsprechend beziehen sich auch die folgenden Argumente nicht allein auf die konstruktivistische Fassung.1 Daß diese ins Zentrum gestellt wird, hat mehrere Gründe. Die Konzentration auf eine einigermaßen einheitliche Theoriekonzeption vermeidet eine die systematische Darstellung unnötig komplizierende Bezugnahme auf die Differenzen der verschiedenen Theorien und die damit zusammenhängenden Interpretationsprobleme. Die konstruktivistische Abstraktionstheorie bietet sich auch deshalb an, weil in ihr dem eigenen Anspruch nach die ursprünglich vorhandene enge Bindung an mathematische Kontexte aufgegeben wurde zugunsten der Einordnung in das explizit ausformulierte Programm eines auf den gesamten Bereich der Wissenschaften und der Philosophie bezogenen methodischen Sprachaufbaus aus der vorwissenschaftlichen Lebenspraxis. Sie versteht sich dabei auch als Lösungsmöglichkeit für ontologische Streitigkeiten, wie sie sich besonders zwischen nominalistischen und begriffsrealistischen Positionen ergeben haben. Vor allem aber macht die personelle Zusammensetzung dieses Kolloquiums es besonders geeignet für die kompetente Behandlung der Probleme, die ich wegen ihres zwischen Fragen und Thesen angesiedelten Status Bedenken genannt habe. Diese werde ich im folgenden im Anschluß an eine Charakterisierung der in Frage stehenden Abstraktionstheorie darstellen und nach einer Analyse der in ihr enthaltenen Voraussetzungen abschliessend skizzieren, in welcher Richtung ich Lösungsmöglichkeiten sehe.

Die konstruktivistische Abstraktionstheorie

Im Unterschied zu klassischen Abstraktionstheorien versteht die konstruktivistische, ebenso wie ihre Vorgänger, die Abstraktion nicht als ein Absehen von Eigenschaften, sondern faßt die Rede von abstrakten Gegenständen als bezüglich jeweils festgelegter Äquivalenzbeziehungen invariante Rede von konkreten Gegenständen auf. Als ein Vorzug dieses Ansatzes gilt die Tatsache, daß diese Äquivalenzbeziehungen sich angeben lassen, während nicht abschließend gesagt werden kann, von welchen Eigenschaften bei einer Abstraktion abzusehen ist. Daraus ergibt sich zwangsläufig als weiterer Unterschied, daß in der konstruktivistischen Konzeption die Prädikation, also das Zusprechen von Allgemeinnamen, keine Abstraktion im Sinn der eigenen Begriffsbestimmung darstellt und auch keine solche erfordert oder voraussetzt. Die Prädikation wird als eine elementare Leistung betrachtet. Die dabei erfolgende Gleichbehandlung verschiedener Gegenstände kann auf dieser Stufe nur praktisch vollzogen, aber nicht als ein Absehen von Unterschieden erkenntnistheoretisch thematisiert werden. Die Bezugnahme auf eine Idee, ein Urbild oder einen Begriff ist gleichfalls nicht nötig, da sie nur durch ein repräsentationstheoretisches Bedeutungsmodell nahegelegt wird und hier nur auf Bedeutung im Sinn eines übereinstimmenden Wortgebrauchs abgehoben wird. Die Prädikatoren sollen aber eindeutig nicht bloße Lautgebilde, sondern bedeutungsvolle Einheiten darstellen.

Im Rahmen der Prädikation werden Prädikatoren einem Gegenstand (oder bei Relationen mehreren Gegenständen) zu- oder abgesprochen. Auf die Gegenstände kann Bezug genommen werden durch ostensive Handlungen, durch Eigennamen, die sie benennen, oder durch Kennzeichnungen. Diese beiden Wortarten werden der gemeinsamen Funktion wegen als Nominatoren zusammengefaßt. Die wesentlichen Voraussetzungen der Abstraktion sind mithin die Fähigkeit zum Gebrauch von Nominatoren und Prädikatoren, zur Unterscheidung dieser Wort-arten und zu deren Handhabung im Rahmen einer Prädikation, die im elementaren Fall syntaktisch zumindest eine Stelle für die Bezeichnung eines Gegenstandes und eine für ein Prädikat enthalten muß, ergänzt um die Kopula, die dessen erfolgte Zu- oder Absprechung signalisiert.

Ehe weitere Charakterisierungen gegeben werden, soll die Abstraktion am Beispiel des Übergangs von Wörtern zu Begriffen dargestellt werden, der deswegen von besonderem Interesse ist, weil er selbst einen Teil der sprachkritischen Rekonstruktion darstellt. Die Abstraktion beginnt eine Rolle zu spielen bei der Rede über Wörter, nicht schon bei deren Gebrauch. Bei dieser Rede lassen sich grundsätzlich zwei Fälle unterscheiden: der Fall, daß bei der Ersetzung des thematisierten Wortes durch ein synonymes die Wahrheit des Satzes stets erhalten bleibt, und der andere, daß dies nicht oder doch nicht notwendig der Fall ist. Letzteres gilt für die Silben- oder Buchstabenzahl eines Wortes, das erste für „inhaltliche“ Feststellungen über Wörter. Zum Beispiel kann in „Das Wort ‚Prädikator‘ bezeichnet eine Wortart.“ der Ausdruck „Prädikator“ durch ein synonymes Wort ersetzt werden, ohne den Wahrheitsgehalt des Satzes zu ändern.2 Um auszudrücken, daß eine Feststellung in dieser Weise invariant bezüglich der Ersetzung durch Synonymität sein soll, daß mit anderen Worten die betreffende Aussage nicht nur für das angeführte Wort, sondern auch für jedes im jeweiligen Kontext synonyme gelten soll, wird ein diese Redeintention signalisierender Abstraktor verwendet, in diesem Fall der Abstraktor „Begriff“ und gesagt: „Der Begriff ‚Prädikator‘ bezeichnet eine Wortart.“

In formalisierter Darstellung sieht das folgendermaßen aus:

Ausgehend von Aussagen der Form P(a), in denen einem Gegenstand a ein Prädikator P zugesprochen wird und einer Äquivalenzrelation ( z.B. Synonymität, Zählgleichheit) ergeben sich als bezüglich dieser Relation invariante Aussagen, für die gilt

Nun wird mit Hilfe des Abstraktors α ein Ausdruck αa gebildet, der die Möglichkeit der invarianten Ersetzung bezüglich der jeweiligen Äquivalenzrelation signalisieren soll. Er wird definiert durch

In Entsprechung zum Prinzip der Ununterscheidbarkeit läßt sich dann die Gleichheitsbeziehung zwischen αa und αx definieren, wobei Ã(x) den Bereich der hinsichtlich einer jeweiligen Äquivalenzrelation invarianten Aussagen angeben soll.

Daraus ergibt sich eine gewisse Berechtigung für die Redeweise, αa und αx bezeichneten relativ zu dem eingeschränkten Aussagebereich denselben Gegenstand.

Mit den Abstraktoren sind Wörter dritter Art eingeführt worden, die weder Gegenständen zugesprochen werden noch solche benennen, auch wenn sie ihrer grammatischen Gestalt nach diesen Eindruck erwecken. Das macht deutlich, daß die Abstraktion nach diesem Modell scharf zu unterscheiden ist von der Verallgemeinerung. Bei dieser, beispielsweise im Übergang von einer Tierart zu einer Tierfamilie oder -gattung, wird auf allen Stufen auf die gleichen konkreten Gegenstände, nämlich auf Tierindividuen, Bezug genommen. Dementsprechend können auch die allgemeineren Prädikatoren direkt zugesprochen werden, ohne auf die spezielleren zurückgreifen zu müssen. Beides ist bei Abstrakta wie dem Begriff „Prädikator“ nicht möglich. Während für den Übergang von „Eule“ zu „Nachtraubvogel“ lediglich die Anzahl der zugelassenen Beispielexemplare sinngemäß erweitert werden muß, ist dies für den Übergang von Wörtern zu Begriffen nicht möglich. Nicht nur sind hier Beispiele für die einen nicht Beispiele für die anderen; die Rede von Begriffen ist überhaupt nicht durch Beispiele und Gegenbeispiele einzuführen. Sie scheinen auf einer ganz anderen, verqueren und ungreifbaren Ebene zu hegen, Sehr plastisch hat das Marx im Kapitel über den Warenfetischismus3 zum Ausdruck gebracht:

„Eine Ware scheint auf den eisten Blick ein selbstverständliches, triviales Ding. Ihre Analyse ergibt, daß sie ein sehr vertracktes Ding ist, voll metaphysischer Spitzfindigkeit und theologischer Mucken. … (Der Tisch bleibt Holz), ein ordinäres sinnliches Ding. Aber sobald er als Ware auftritt, verwandelt er sich in ein sinnlich übersinnliches Ding. Er steht nicht nur mit seinen Füßen auf dem Boden, sondern er stellt sich allen andren Waren gegenüber auf den Kopf und entwickelt aus seinem Holzkopf Grillen, viel wunderlicher, als wenn er aus freien Stücken zu tanzen begänne.“

Vor diesem Hintergrund erscheint es verständlich, derartig sonderbare Gegenstände nicht einfach als gegeben hinnehmen zu wollen. In nominalistischer und empiristischer Tradition und in Orientierung an der innerhalb wissenschaftlicher Kultur sich ausbildenden Forderung nach Nachvollziehbarkeit, hat sich daher nicht ohne Grund die Überzeugung durchgesetzt, die Existenz von keinen anderen als konkreten Gegenständen zu unterstellen. Die Leistung der konstruktivistischen Abstraktionstheorie kann mithin zunächst darin gesehen werden, daß sie es erlaubt, unter Vermeidung der problematischen Unterstellung abstrakter Gegenstände, doch die entsprechenden Redeweisen beizubehalten. Die Weise der Rekonstruktion ermöglicht es, auf deren Leistungen zurückzugreifen und gleichwohl eine deutliche Abgrenzung von gegenstandsbezogener Rede zu gewährleisten.

Schon darin kann man eine gewisse Vermittlung mit begriffsrealistischen Positionen sehen, weil ja kein reduktionistischer Verzicht auf die scheinbar abstrakte Gegenstände unterstellenden Ausdrücke verlangt wird. Das Entgegenkommen geht aber noch einen Schritt weiter. Die konstruktivistische Theorie kann verständlich machen, wieso eine relative Berechtigung für die gegenstandsbezogene Grammatik der Ausdrücke für Abstrakta besteht. Die durch einen Abstraktor wie „Begriff‘ signalisierte, hinsichtlich einer Äquivalenzbeziehung – hier Synonymität – invariante Rede kann verstanden werden als der Verzicht auf Unterscheidung zwischen den bezüglich der jeweiligen Äquivalenz gleichgesetzten Gegenständen. In Anknüpfung an das auf Leibniz zurückgeführte principium identitas indiscernibilium,4 den Gedanken, daß als Gegenstand zu betrachten sei, was – innerhalb einer Sprache – nicht mehr zu unterscheiden ist, kann man sagen, daß eben dies bezüglich einer im jeweiligen Zusammenhang durch Verzicht auf mögliche Differenzierungen künstlich unterscheidungsärmer gemachten Sprache auch für die Rede von abstrakten Gegenständen gilt. Auch dieses Zugeständnis gefährdet nicht die Deutlichkeit der Abgrenzung von konkreten Gegenständen, denn nach wie vor bleibt b dieser Theorie die Rede von den sogenannten abstrakten Gegenständen, obwohl sinnvoll, doch eine façon de parler.

Bedenken

Gleichwohl lassen sich eine Reihe von Bedenken gegen dieses Abstraktionsverfahren erheben. Sie beziehen sich auf die Frage, inwieweit das angestrebte Ziel einer Rekonstruktion der Rede von abstrakten Gegenständen tatsächlich erreicht wurde, auf die Art der Rekonstruktion und die dabei gemachten Voraussetzungen. Als Ziel wird dabei zum einen der Aufbau möglichst reichhaltiger und leistungsfähiger sprachlicher Mittel zumindest für wissenschaftliche Zwecke, zum andern aber die zufriedenstellende Klärung philosophischer Problemstellungen betrachtet.

Eher unerfüllt gebliebene Wünsche als Bedenken kommen zunächst in der Feststellung zum Ausdruck, daß sowohl nach alltäglichem und philosophischem Vorverständnis wie nach grammatischen Kriterien von einer Vielzahl anderer abstrakter Gegenstände geredet werden kann, die nicht ohne weiteres nach der angegebenen Methode zu rekonstruieren sind. Dazu gehören die Freiheit, das Nashorn (als Gattung), der Frühzug (den man alltäglich benutzt), das Frühstücksei, das neueste Buch von Eco, das Wort Frühling, denn alle diese Ausdrücke sollen hier nicht konkrete Gegenstände bezeichnen. Freilich ist damit nicht gesagt, daß diese Redeweisen als gegenstandsbezogene zurecht verwendet werden. Man kann darauf verweisen, daß ja gerade ein Ausgangspunkt von Sprachkritik und Sprachrekonstruktion die Einsicht ist, daß die Grammatik der alltäglichen und auch der wissenschaftlichen Rede uns über den wahren Status sprachlicher Wendungen irreführt. Allerdings wird man umgekehrt zugestehen müssen, daß die Reichweite einer Rekonstruktion, und besonders die Übereinstimmung mit bewährtem Sprachgebrauch, immer als ein Erfolg eines derartigen Unternehmens zu bewerten ist und daß dabei das Studium des Baus der natürlichen Sprachen einen zumindest heuristisch wichtigen Anhaltspunkt bedeutet.

Zu bedenken ist ferner, daß etliche der aufgeführten Wendungen auch geläufiger Bestandteil wissenschaftlicher Rede sind. Dies gilt beispielsweise für die vergegenständlichende Rede von Gattungen, deren Überführung in Allsätze zwar möglich ist, aber zugleich eine Sinnverschiebung mit sich bringt. Schließlich findet sich auch ein Wort in der Aufzählung, von dem bei der Erläuterung der Abstraktionstheorie bereits Gebrauch gemacht wurde. Das Wort „Wort“ erweist sich bei näherer Betrachtung selbst als abstrakter Gegenstand, da konkrete Gegenstände ja allenfalls die einzelnen Äußerungen dieses Wortes sind, die sich über wenige Sekundenbruchteile erstrecken und als dieselben nicht zu wiederholen sind. Ihre Aufnahme auf Tonband würde der Problematik eine weitere Ebene zufügen. Da auf „Wort“ in jeder Art von Sprachtheorie schlecht verzichtet werden kann, hegt es nahe, das Wort „Wort“ in der angegebenen Weise als Abstraktor ausgehend von einzelnen Wortäußerungen im Rückgriff auf die zwischen diesen bestehende Äquivalenzrelation der Sprachgleichheit zu rekonstruieren. Dies ist innerhalb der konstruktiven Theorie auch gemacht und dort als Abstraktion erster Stufe bezeichnet worden.5 Diese hegt auch allgemein bei der Rede von Zeichen (Zeigehandlungsschemata), ja generell bei Handlungen vor, bei denen ausgehend von den einzelnen Aktualisierungen der Handlung durch Abstraktion bezüglich einer Ausführungsgleichheit die Rede von Handlungsschemata erreicht wird.

Obwohl die Abstraktion erster Stufe formal nach dem gleichen Schema verläuft, wie im Beispiel von Wort und Begriff vorgeführt, ergeben sich doch einige zusätzliche Fragen. Zunächst ist die hier verwendete Äquivalenzrelation mit Sicherheit nicht mehr explizit als Regel angebbar. Da dies nirgends ausdrücklich als Bedingung verlangt worden war, muß es kein Hinderungsgrund für die Vollziehbarkeit dieser Art von Abstraktion sein. Es läßt jedoch Abgrenzungsprobleme entstehen und zwar sowohl gegenüber einigen der nicht rekonstruierten Redeweisen von abstrakten Gegenständen als auch gegenüber der Prädikation, die ja ausdrücklich keine Abstraktion darstellen oder voraussetzen soll. Bereits in der Logischen Propädeutik6 von Kamlah/Lorenzen wird die Möglichkeit angesprochen, über Herstellungsschemata auch die nicht auf einen Einzelgegenstand bezogene Rede zum Beispiel von dem Tisch als einem Produkt mittels einer Abstraktion zu erreichen. Nun ließe es sich darüber hinausgehend leicht vorstellen, im Rückgriff beispielsweise auf Umgangsweisen – und damit wieder auf Handlungsschemata – auch andere als hergestellte Gegenstände als Endprodukt einer Abstraktion zu betrachten. In der Logischen Propädeutik wird diese Argumentation dann aber einigermaßen dezisionistisch mit der Empfehlung abgebrochen, angesichts der aus der Philosophiegeschichte bekannten Schwierigkeiten keine Dingschemata zuzulassen.

Trotzdem kann man sich schwer des Eindrucks erwehren, die Leistungen, die die Ausführungsgleichheit von Zeigehandlungen zu erkennen erlauben, seien von ähnlicher Art wie diejenigen, die auch bei der Prädikation benötigt werden. Das läßt sich durch den probeweisen Versuch verdeutlichen, die Abstraktion erster Stufe durch eine Prädikation zu ersetzen. Die Wortäußerungen sind in diesem Fall die vorfindlichen Gegenstände. Ausführungsgleiche Wortäußerungen werden mit einem Prädikator bezeichnet. Da es unbequem ist, dafür gänzlich neue Wörter zu bilden, werden diese nach dem Schema x-Wort gebildet, wobei für x eine zu den prädizierten Wortäußerungen ausführungsgleiche eingesetzt wird. Alle Äußerungen von „Tisch“ werden dann als Tisch-Wort prädiziert und als solche beispielsweise von Stuhl-Worten und Fisch-Worten unterschieden. Freilich stehen diese Wörter als Prädikatoren an einer anderen syntaktischen Stelle als die Ausdrücke für Abstrakta, aber die Ähnlichkeit der synthetisierenden Leistung dieser Prädikation mit der der Abstraktion erster Stufe wird dadurch deutlich, daß die Prädikate eben die Äußerungen zusammenfassen, die bei der Abstraktion erster Stufe hin zum Wort äquivalent gesetzt werden.

In diesem Zusammenhang ist noch auf eine Kleinigkeit aufmerksam zu machen. Wohl jeder, der sich nicht schon mit großer Geläufigkeit auf den verschiedenen Ebenen und Metaebenen sprachlicher Abstraktion bewegt, ist etwas überrascht, wenn er zum ersten Mal feststellt, daß er sich bei der Rede von Wörtern nicht auf konkrete Gegenstände bezieht. Das deutet darauf hin, daß wir nicht in allen Bereichen mit der Selbstverständlichkeit bei konkreten Gegenständen beginnen, wie das die Theorie der elementaren Prädikation nahelegt. Wer Lehrerfahrung auf diesem Gebiet hat, wird das eventuell statt an eigenen an „didaktischen“ Schwierigkeiten bemerken können. Nun könnte dieser Eindruck einer Gegenläufigkeit des theoretischen Aufbaus relativ zu den eigenen Erwartungen auf falschen Vorstellungen über den tatsächlichen Verlauf des eigenen Spracherwerbs beruhen. Vergegenwärtigt man sich aber die Zusammenhänge, in denen das Wort „Wort“ gebraucht wird, so zeigt sich, daß nur sehr selten, etwa bei Sprachunterricht oder Filmaufnahmen auf Wortäußerungen referiert wird. Wir reden in der Regel immer schon über Wörter (meist sogar schon über Begriffe), und dies gilt auch für den Spracherwerb. Die Bezugnahme auf Wortäußerungen und auf eine Reihe weiterer konkreter Gegenstände erscheint demnach als eine relativ späte Differenzierung. Für das Programm einer pragmatischen Sprachrekonstruktion kann dieser Sachverhalt nicht gleichgültig sein, und es mag sein, daß eine verbreitete Empfindung von einer gewissen Künstlichkeit der Abstraktionstheorien damit zu tun hat.7

Die zuletzt behandelten Schwierigkeiten betreffen vor allem die Abstraktion erster Stufe, aber auch bei den Abstraktionen, die auf zumindest prinzipiell in Regeln angebbaren Äquivalenzrelationen beruhen, ergeben sich Probleme. Als Beispiel soll wieder der Übergang vom Wort zum Begriff dienen. Der Erfolg der diesbezüglichen Abstraktion kann darin gesehen werden, daß sie die praktischen Leistungen des uns vertrauten Wortes und Begriffs „Begriff“ erreicht und uns zugleich über dessen philosophische Grammatik belehrt, indem sie zeigt, daß „Begriff“ nicht als Prädikator, sondern als neue Wortart, als Abstraktor aufgefaßt werden muß und daß der gesamte Ausdruck „der Begriff ‚A'“ nicht nach dem Muster der Kennzeichnungen für konkrete Gegenstände verstanden werden darf. Eine Folge der Unterscheidung von Wort und Begriff ist die, daß ein Begriff, weil er ja durch verschiedene (synonyme) Wörter ausgedrückt werden kann, älter sein kann und, wenn überhaupt mehrere derartige Wörter existieren, in der Regel auch sein wird als mindestens eines dieser Wörter. Man kann sinnvoll sagen: „Damals existierte schon der Begriff A, aber noch nicht das Wort A.“ So wird auch im Zusammenhang der angesprochenen Abstraktionstheorien geredet. Diese Redeweise ist aber durch das angegebene Abstraktionsverfahren nicht gedeckt, demzufolge die Angabe des Alters eines Begriffs A gleichbedeutend wäre mit der Angabe des Alters des Wortes A und aller seiner Synonyme. Wäre der Begriff A älter als das Wort A müßte dies gemäß dieser Theorie umformuliert werden in die Aussage: Das Wort A und alle seine Synonyme sind älter als das Wort A.

Während in diesem Beispiel eine erwünschte Leistung des Begriffs „Begriff“ nicht rekonstruierbar ist, wird im folgenden umgekehrt eine unerwünschte Ableitung gemäß den Regeln des angegebenen Abstraktionsverfahrens möglich. Es entspricht unseren Erwartungen, daß Aussagen über SUben- und Buchstabenzahl nicht invariant bezüglich der Ersetzung durch Synonymität sind und sich Übertragbarkeit in diesen Fällen höchstens zufällig ergibt. Nun gilt aber stets notwendig die Aussage, daß ein Prädikator A ein Prädikator und damit auch ein Wort ist. Wendet man darauf das Abstraktionsverfahren an, so ergibt sich die Aussage:

„Der Begriff A ist ein Wort.“und wenn dies noch um den entsprechenden Schritt der Abstraktion erster Stufe ergänzt wird

„Das Wort A ist eine (unwiederholbare) Wortäußerung.“ so kann man auch noch folgern

„Der Begriff A ist eine (unwiederholbare) Wortäußerung.“

Die Möglichkeit dieser Folgerungen ist natürüch vollkommen unakzeptabel, weil damit die ganze Mühe des Abstraktionsverfahrens umsonst wäre. Besonders das Ziel, mit dem Abstraktionsverfahren einen Beitrag zu den philosophischen Diskussionen um die Rede von abstrakten Gegenständen zu leisten, wird damit verfehlt. Der besondere Status der Abstraktoren und der mit diesen gebildeten Ausdrücke wird durch dieses Ergebnis wieder verunklart. Freilich handelt es sich bei dieser Ableitung um einen Sonderfall, wenn auch um keinen Einzelfall, denn es lassen sich eine Reihe vergleichbarer Fatalitäten konstruieren.8 Obwohl es eigentlich in diesen logiknahen Themenbereichen ohnedies nicht üblich ist, damit zu argumentieren, daß die Ausnahme die Regel bestätige, möchte ich, nicht ohne Anlaß, doch auf den möglichen Gegeneinwand eingehen, derartige Spezialfälle könnten das Gesamtkonzept einer Abstraktionstheorie nicht erschüttern, und damit antworten, daß der zitierte Sinnspruch einem schon gewohnheitsrechtlichen Mißbrauch unterliegt, wenn man sich in dieser Weise auf ihn beruft. Sein schlecht übertragenes lateinisches Vorbild „exceptio probat regulam“, also eher „Die Ausnahme prüft die Regel“, bringt zum Ausdruck, daß an den Ausnahmen die Schwächen eines Vorgehens am deutlichsten zutage treten. Als ein derartiger Prüfpunkt, von dem aus Schwächen (und Stärken) eines Programms leichter aufschließbar werden, wird das Beispiel auch hier betrachtet. Im Zusammenhang mit den vorher entwickelten Bedenken erlaubt es zum einen den Schluß, daß so grundsätzliche Schwierigkeiten vorliegen, wie sie mit „lokalen“ Verbesserungen allein nicht behoben werden können. Zum anderen sollte man, da die Theorie gleichwohl in weiten Bereichen die Redeweise von abstrakten Gegenständen angemessen rekonstruiert, dies zum Anlaß nehmen, „in der Nähe“ nach besseren Lösungen zu suchen.

Lösungswege

Zunächst sollen, im Übergang von den Bedenken zu den Lösungsmöglichkeiten, die Voraussetzungen, die bei diesem Typus von Abstraktionstheorien gemacht werden, etwas kritischer betrachtet werden. Zu ihnen gehören das Beherrschen von Nominatoren und Prädikatoren sowie des Gebrauchs beider im Zusammenhang der elementaren Prädikation und damit auch die spezielle Struktur dieser Satzform. Vorausgesetzt wird schließlich auch die Möglichkeit der Rede von Gegenständen, da auf ihr die Abgrenzung der Nominatoren von den Prädikatoren beruht. Besonders die letzte Voraussetzung erweist sich als zentral, weil auf ihr sowohl die spezifische, gegenstandsbezogene Struktur der Elementarsätze als auch die Möglichkeit der Einführung von Prädikatoren beruht, da diese ja schon Gegenständen zugesprochen werden. Schließlich ergibt sich aus ihr erst die Notwendigkeit einer Abstraktionstheorie, weil der zugrundegelegte Gegenstandsbegriff die Rede von „abstrakten Gegenständen“ nicht abdeckt.

Nun ist uns allerdings die Verfügbarkeit von Gegenständen so selbstverständlich, daß es schwerfällt, zu ihnen eine Alternative und in ihrer Unterstellung ein Problem zu sehen. Aber die Frage ist natürlich nicht, ob uns eine gegenstandsbezogene Weitsicht möglich und geläufig ist, sondern ob sie an der betreffenden methodischen Stelle einer Sprachrekonstruktion unproblematisch unterstellt werden kann; und das läßt sich füglich bezweifeln. Weder die Rede von Gegenständen noch die Bezugnahme auf Gegenstände und damit auch nicht das Erlernen von Eigennamen sind so trivial, wie es erscheinen mag. Nicht nur müßte die im philosophischen Sprachgebrauch erfolgende Ausweitung der sich in alltäglicher Rede auf wenige Kontexte beschränkenden Verwendung von Eigennamen und der dort vollzogenen Gleichsetzung von Gegenständen mit unbelebten Körpern erläutert werden, sondern auch die schon vorwissenschaftlich in die Bildung des Gegenstandskonzepts eingehenden Voraussetzungen wären zu explizieren. Besonders ist zu bedenken, wie und nach welchen Kriterien ein Gegenstand als solcher wieder identifiziert und wie dieser Vorgang von der Wiedererkennung von Ähnlichkeiten zum Beispiel bei der Prädikation abgegrenzt werden kann.9

In der Tat erfolgt die Bestimmung des Gegenstandsbegriffs in der konstruktivistischen Theorie auch mit einem bezeichnenden Zögern beziehungsweise einem Schwanken hinsichtlich der Rolle, die dieser spielen soll. Einesteils wird die Bezugnahme auf Gegenstände als recht selbstverständlich betrachtet und in diesem Zusammenhang lediglich erläutert, daß sie nicht nur auf Körper im physikalischen Sinn beschränkt bleiben soll, „abstrakte Gegenstände“ aber, wie die Notwendigkeit einer Abstraktionstheorie zeigt, ersichtlich ausgegrenzt bleiben sollen. Andernteils wird das Wort „Gegenstand“ ausdrücklich von Prädikatoren abgegrenzt und als eine die hinweisende Geste begleitende Erweiterung des Demonstrators gekennzeichnet. Festgehalten zu werden verdient die Charakterisierung seiner Einführung als synsemantisch10, weil damit eine bedenkenswerte Parallele zu den Abstraktoren, die in gleicher Weise eingeführt werden, gegeben ist, von der allerdings im weiteren Verlauf kein Gebrauch mehr gemacht wird. Im Zusammenhang der Abstraktion erfolgt dann allerdings doch noch eine inhaltliche Erläuterung des Gegenstandsbegriffs durch die Bezugnahme auf das Prinzip der identitas indiscernibilium.11 Machte man dieses Prinzip von vornherein anstelle der eher intuitiven Einführung des Gegenstandsbegriffs zur Grundlage, so würde allerdings eine andere Reihenfolge des Sprachaufbaus nahegelegt: Mit den zunehmenden Unterscheidungsmöglichkeiten ergäben sich auch zunehmende Differenzierungen der Gegenstände, so daß diese das stets relative Ende des sprachlichen Aufbaus, nicht dessen Fundament zu bilden hätten, das dann eher in sehr allgemeinen Unterscheidungen zu sehen wäre.

Ein Versuch, dieses „Gegenprogramm“ in die Tat umzusetzen, sieht sich natürlich dem Einwand ausgesetzt, „praeter necessitatem“ obskure Gegenstände in der Welt anzusiedeln und diese überdies noch der Solidität konkreter Gegenstände angleichen zu wollen. Der erhebliche Unterschied zwischen konkreten und den mit Bedacht in Anführungszeichen gesetzten „abstrakten Gegenständen“, die eben nicht in gleicher Weise wie die ersten existieren, ist unübersehbar und kann nicht einfach durch den Verweis auf den Bedarf nach entsprechenden sprachlichen Möglichkeiten beantwortet werden. Jede allgemein überzeugende Theorie muß diesen Metaphysikverdacht ernst nehmen und kann abstrakte Gegenstände nicht einfach unterstellen, sondern muß darlegen, wie die Rede von ihnen möglich ist, ohne sie in unzugänglichen und unüberprüfbaren Bereichen anzusiedeln. Wenn es aber ein legitimes metaphysikkritisches Anliegen der Philosophie ist, die nicht nachvollziehbare Unterstellung abstrakter Gegenstände in Frage zu stellen, so hat das gleiche auch für konkrete Gegenstände zu gelten. So betrachtet erweist sich das Erfordernis einer Rekonstruktion auch der Rede von konkreten Gegenständen als die auch nach dem Nominalismus noch bestehende Notwendigkeit einer Beseitigung der in ihr enthaltenen Restmetaphysik.

Entscheidend für einen derartigen Versuch ist zunächst die Beantwortung der Frage, wie überhaupt ein Sprachaufbau denkbar ist, der nicht mit dem Bezug auf Gegenstände beginnt. Hinweise darauf bieten Einwortsätze wie „Komm!“, „Feuer“, „Essen“, die oft noch nicht einmal als bestimmte Sprechakttypen wie Aufforderung, Bedürfnisartikulation, Feststellung bestimmt werden können, sondern zwischen diesen eine indifferente Stellung einnehmen, ferner die mit sogenannten impersonalia gebildeten Sätze wie „es schneit“ oder „es ist kalt“. Sie legen die Möglichkeit nahe, mit einem nicht gegenstandsbezogenen Gebrauch von Prädikatoren zu beginnen. Aber daran ist noch falsch, die verwendeten Wörter den Prädikatoren zuzurechnen, während sie in Wirklichkeit, wie Quine12 gezeigt hat, als hinsichtlich derartiger Wortarten noch undifferenziert zu gelten haben und sich erst im weiteren Sprachaufbau aus ihnen gegenstandsorientierte Individuativa, nichtindividuierte Kontinuativa, aber auch Eigennamen herausbilden.

Von dieser Basis ausgehend, ist dann in einem zweiten Schritt die Rede von Gegenständen zu rekonstruieren. Als ein mögliches Kriterium für den Gebrauch des Wortes „Gegenstand“ ist bereits die Ununterscheidbarkeit genannt worden. Dieses ist aber unverträglich mit einem in Alltag, Wissenschaft und Philosophie weitverbreiteten Vorverständnis. Wir pflegen auch dort von verschiedenen Gegenständen zu sprechen, wo wir nicht in der Lage sind, einzelne zu unterscheiden und wir identifizieren über einen Zeitraum hinweg etwas als Gegenstand, obwohl dessen Zustände zu verschiedenen Zeitpunkten durchaus unterschiedlich sind.13 Dieser geläufige Wortsinn macht sich vielmehr an gewissen raumzeitlichen Kontinuitäten fest. Um hier nicht einen naiven Gebrauch des Gegenstandsbegriffs durch einen naiven Rückgriff auf einen naturwissenschaftlichen Sprachgebrauch von Raum und Zeit zu ersetzen, soll ohne spezifischere Festlegungen allgemein gesagt werden, daß die Bezugnahmen auf einen Gegenstand in diesem Sinn prinzipiell durch eine lückenlose Geschichte zu verbinden sind, wobei die Kriterien für derartige Geschichten unterschiedlich bestimmt werden können und dann auch unterschiedliche Arten von Gegenständen liefern. Musterbeispiel sind die sogenannten physikalischen Gegenstände oder Körper – übrigens nicht gleichzusetzen mit den Gegenständen der Physik. Es können aber genauso Geschichten der Kontinuität von Institutionen erstellt werden. Diese konstituieren dann natürlich keine Körper, sondern andersartige Gegenstände.

Die so bestimmten Gegenstände sollen fortan Individuen genannt werden, weil es nötig ist, diesen Gegenstands- oder besser Individuenbegriff von dem des Referenzobjekts zu unterscheiden. Der Verzicht auf diese Unterscheidung bildet die Ursache einer Reihe von Mißverständnissen im Bereich der Rede von Gegenständen. Anders als der Begriff des Individuums ist der des Referenzobjekts ein syntaktisch-semantischer Begriff im engeren Sinn14. Referenzobjekte – leider läßt „Objekte“ noch sehr an Individuen denken – haben die Bedingung zu erfüllen, daß auf sie innerhalb einer sprachlichen Handlung referiert werden kann und daß dieser Bezug eindeutig ist. Als genuin sprachbe- zogen kommt dem Begriff des Referenzobjekts im Rahmen eines Sprachrekonstruktionsprogramms, und generell in logischen oder sprachphilosophischen Zusammenhängen, die ausschlaggebende Rolle gegenüber dem des Individuums zu, der, ähnlich wie beispielsweise „Kausalität“ oder „Räumlichkeit“ zweifellos grundlegend unsere Weitsicht prägt, aber eben nicht zu den Grundbegriffen einer Sprachtheorie gehören muß. Freilich erfüllen Individuen perfekt die Bedingung, daß auf sie eindeutig sprachlich referiert werden kann. Besonders die physikalischen Körper, die „Dinge“, stellen Musterbeispiele für Referenzobjekte dar – unglücklicherweise, insofern dadurch die Gleichsetzung von Individuen und Referenzobjekten begünstigt wurde. Die Individuen verdanken diese Stellung nämlich nicht einer besonderen Art von Elementarität. Genauso eindeutig kann auf sogenannte abstrakte Gegenstände, beispielsweise auf Wörter und Begriffe, referiert werden und zwar genau dann, wenn klar ist, was bei dieser Referenz als ununterschieden behandelt werden soll. Die Individuen nehmen daher, auch wenn dabei dem überzeugten Nominalisten der Atem stocken mag, in eben diesem Zusammenhang keine Sonderstellung ein. Als Referenzobjekte sind konkrete und abstrakte Gegenstände gleichberechtigt.

Damit entfällt die Notwendigkeit, abstrakte Gegenstände im Sinn von Referenzobjekten, die keine Individuen darstellen, durch eine Individuen zugrundelegende Abstraktionstheorie zu konstituieren. Die Individuen erweisen sich stattdessen als selbst durch eine besondere Art des Verzichts auf Unterscheidung konstituiert. Die Rede von Gegenständen im Sinn von Individuen signalisiert, daß referierte Vorkommnisse nicht unterschieden werden, soweit diese durch eine kontinuitätsstiftende Geschichte im oben angegebenen Sinn verbunden werden können. Wie die mit Abstraktoren gebildete Rede gibt auch die Rede von Individuen zu verstehen, welche Art von Ununterschiedenheit im jeweiligen Zusammenhang unterstellt wird.15 Sie steht damit neben den Möglichkeiten, synonyme Wörter, tauschgleiche Produkte oder zählgleiche Ziffern ununterschieden zu behandeln und so von Begriffen, Warenwerten oder Zahlen zu reden. In gleicher Weise läßt sich auch die typisierende Rede über Gattungen („Das Nashorn …“) verstehen als die hinsichtlich der Prädikationsgleichheit, der gemeinsamen Möglichkeit des berechtigten Zusprechens des gleichen Prädikators, ununterschiedene Behandlung von Individuen beziehungsweise von deren Vorkommnissen. Nach dem gleichen Muster läßt sich auch der Übergang von Wortäußerungen zu Wörtern verstehen, wenn die Artikulations- und Verwendungsgleichheit eigen- und fremderzeugter Wortäußerungen zur Grundlage gemacht wird. So wird auch die Verwandtschaft der Leistungen von Abstraktion und Prädikation erklärlich, ohne diese einander gleichzusetzen.

Faktisch sind diese verschiedenen Weisen der Referenz vielfältig miteinander verknüpft und bauen aufeinander auf. So ist in unserer typisierenden Rede von dem Nashorn, anders als bei der von seinem Fleisch, immer schon mitgedacht, daß Nashörner als Individuen existieren. Überhaupt ist mit dem Gesagten nur gezeigt, daß ein Sprachaufbau nicht zwangsläufig mit Individuen zu beginnen hat. In welcher Reihenfolge Gegenstände im Sinn von Referenzobjekten tatsächlich konstituiert werden, ist damit natürlich noch nicht entschieden. Es spricht jedoch viel dafür, daß neben Gebieten, in denen individuenbezogenes Sprechen dominiert und dementsprechend früh Eigennamen gebildet werden, wie im Bereich von Personen oder geographischen Örtern, auch solche existieren, wo die Referenzobjekte nicht in erster Linie Individuen sind. So dürfte die Rede von Wortäußerungen im oben angesprocheuen Sinn der von Wörtern nicht vorausgehen, und ähnlich ist es, wenn man von dem Spätzug, dem Frühstücksei oder dem Buch von … spricht. Hier wird nicht auf Individuen referiert, und dies nicht, weil man dazu nicht prinzipiell in der Lage wäre, sondern weil die jeweiligen Interessenzusammenhänge die Konstituierung nichtindividuierender Referenzobjekte nahelegen. Die Orientierung an Individuen ist nur eines der möglichen Bedürfnisse, die die sprachliche Leistung der Referenz leiten und die in ihrer Gesamtheit und der Weise ihrer wechselseitigen Verknüpfung so vielgestaltigsind, daß sie in sprachphilosophischen Rekonstruktionen immer nur angedeutet werden können.

Offenkundig spielt für die Referenzobjekte zwar nicht die Ununterscheidbarkeit, wohl aber die Ununterschiedenheit eine zentrale Rolle. Diese auch schon der konstruktivistischen Abstraktionstheorie zugrundeliegende Idee erweist sich als nach wie vor zentraler Bestandteil der Konstitution nunmehr nicht nur abstrakter Gegenstände, sondern aller Referenzobjekte. Als irrig erscheint dagegen der Versuch, die Individuen durch die Ununterscheidbarkeit sozusagen als Extremfälle von Referenzobjekten bestimmen zu wollen. Individuen nehmen in syntaktisch-semantischer Hinsicht keine Sonderstellung ein, was nicht ausschließt, daß für andere Bereiche und Interessen der an raumzeitlicher Kontinuität festgemachte Individuenbegriff grundlegend sein kann. Will man derartige externe, sich nicht aus den inneren Notwendigkeiten eines Sprachaufbaus ergebenden, Vorgaben nach Möglichkeit vermeiden, so verbietet es sich natürlich auch und wäre ein Mißverständnis des hier gemachten Vorschlags, nun statt Individuen Vorkommnisse, Ereignisse, Sinneseindrücke oder ähnliches als Grundlage einer Sprachrekonstruktion zu benutzen. Diese sind zwar geeignet, im Rückgriff auf bereits von uns erbrachte Leistungen, diese im nachhinein ein Stück weit darstellbar zu machen. Aber auch sie stellen nur „Grenzkonstrukte“ dar, die in pragmatischer Hinsicht eher am Ende als am Anfang eines sprachlichen Aufbaus stehen.

So wird beispielsweise die Rede von Begriffen nicht als eine Rede über Wörter und alle jeweils dazu synonymen Wörter betrachtet – und diese wieder als eine über Wortäußerungen und alle jeweils dazu ausführungsgleichen Wortäußerungen. Die Rede von Begriffen wird erworben, indem im jeweiligen Gebrauchszusammenhang gelernt wird, daß es für diesen nicht darauf ankommt, ob ein Wort durch ein gleichgebrauchtes, synonymes ersetzt wird. Dies zu wissen, ist – nebenher gesprochen — auch dann sinnvoll, wenn es faktisch kein Synonymon zu dem betreffenden Wort gibt; es stellt sozusagen nur eine Erweiterung der bereits bei der Rede über Wörter unterstellten und bei deren Gebrauch schon praktisch benötigten Gleichbehandlung von verwendungsgleichen Wörtern dar. Prinzipiell ist es sogar möglich, auch nichtsprachliche Handlungen als verwendungsgleich mit sprachlichen und damit als den gleichen Begriff repräsentierend zu charakterisieren, wenn sie in den gleichen Situationen angewendet werden können. Daraus ergibt sich kein Hinweis auf den nichtsprachlichen Charakter von Begriffen, sondern auf Möglichkeiten und Notwendigkeiten der Erweiterung des Bereichs symbolischer Handlung. Auch die Gegenüberstellung von Begriff und Lautgestalt, dem durch Gleichbehandlung von Homophonen gebildeten Referenzobjekt, entsteht nach diesem Konzept nicht als nachträgliche Unterscheidung an Wörtern, sondern ergibt sich aus den im Spracherwerb schon unterscheidbaren Leistungen der Erzeugung und des Erkennens artikulationsgleicher Wörter- einerseits und der Sicherung ihrer Verwendungsgleichheit andererseits. Das hier vorgeschlagene Vorgehen konstituiert Begriffe als nicht den Wörtern nachgeordnete, sondern ihnen grundsätzlich semantisch gleichgestellte, nur in anderen Gebrauchszusammenhängen stehende Referenzobjekte. Das ist natürlich nur möglich, weil, anders als in der konstruktivistischen Abstraktionstheorie nicht mehr die Notwendigkeit besteht, jede Rede von Referenzobjekten auf die von Individuen zurückzuführen. Daraus ergibt sich eine weitere wichtige Abweichung: Die Ununterschiedenheit stellt nicht eine Gleichbehandlung in der nachträglichen Rede über konkrete Gegenstände dar, sie ist stattdessen Ausdruck einer in der jeweiligen Situation erfolgenden Gleichbehandlung. Es wird nicht ununterschieden über Individuen geredet, sondern es wird über ein Referenzobjekte geredet, das pragmatisch nicht weiter unterschieden wird; und diese pragmatische Ununterschiedenheit wird signalisiert.16 Diese Konzeption vermeidet das unter den Bedenken angeführte Paradoxon, daß Begriffe als Wörter prädiziert werden können, und ganz allgemein eine im gleichen Zusammenhang angesprochene, weithin als künstlich empfundene Nachträglichkeit der konstruktivistischen Abstraktionstheorie, die die Begriffe als erst in der Rede über Wörter konstituiert erscheinen läßt, während diese Leistung in Wahrheit bereits auf der Stufe ihres Gebrauchs erfolgt. Geredet wird von Begriffen freilich erst, wenn ein Bedürfnis der unterscheidenden sprachlichen Bezugnahme auf sie entsteht. Der Begriff „Begriff‘17 wird deshalb auch erst auf dieser Ebene benötigt.

Die Einbettung in einen vorgängigen Handlungszusammenhang läuft den konstruktivistischen Ideen keineswegs zuwider, sie wird vielleicht sogar als in der Abstraktionstheorie intendiert betrachtet werden. Auch das Beibehalten der zentralen Idee der Ununterschiedenheit als Kriterium für die Rede von Gegenständen im Sinn von Referenzobjekten belegt, daß es sich hier um eine Lösung „in der Nähe“ der konstruktivistischen Abstraktionstheorie handelt. Gleichwohl ist eskein Zufall, sondern der individuenverhaftete Ausgangspunkt des konstruktiven Sprachaufbaus, der einen konsequent pragmatischen Sprach- aufbau behindert hat. Bemerkenswerterweise findet sich in der Logischen Propädeutik – etwas abgerückt von der eigentlichen Darlegung der Abstraktionstheorie – im Zusammenhang des Versuchs einer Rekonstruktion der Platonischen Ideenlehre eine weitergehende Bemühung, auch die Rede von Dingschemata über Handlungsschemata zu rekonstruieren. Hier wird auch der Rede von Gegenständen wie „der (täglich verkehrende) F 8 Rheinblitz“ oder „der Beutelbär“ (als Gattung) eine Berechtigung zugestanden.18 Dies ist nicht die einzige Stelle, an der sich dem aufmerksamen Leser der Eindruck einer nur oberflächlich gelungenen Zusammenfügung unterschiedlicher Konzeptionen innerhalb der konstruktivistischen Abstraktionstheorie vermittelt. So wird beispielsweise die schon vorher verwendete Rede von Handlungsschemata erst an dieser Stelle nachträglich der individuenorientierten Abstraktionstheorie angepaßt.

Wahrscheinlich ist es die Spannung zwischen der pragmatischen Grundkonzeption des konstruktivistischen Ansatzes einerseits und Erbstücken aus dem, in diesen Punkten verbreitete neuzeitlich-abendländische Denkweisen repräsentierenden, Logischen Atomismus andererseits, die für diese Bruchstellen verantwortlich ist. Besonders die ungenügend explizierte und problematisierte Bezugnahme auf einen Gegenstandsbegriff hat Folgen für Satzstruktur, Reihenfolge des Aufbaus und eben auch die Gestalt der Abstraktion. Demnach wäre nicht die Wahl des konstruktivistischen Ansatzes, sondern die mangelnde Konsequenz seiner Durchführung Ursache für die skizzierten Schwierigkeiten. Die Sorge, metaphysikverdächtige Individuen und mit ihnen obskure ideale oder mentalistische Bereiche zu schaffen, ließ vor dieser Konsequenz zurückschrecken.

Diese Angst des hier in nominalistischer Tradition stehenden Konstruktivismus vor begrifflichen Monstern ist nicht therapiebedürftig, sondern berechtigt. Eine Rücknahme derartiger Bedenken, einhergehend mit der Rehabilitierung einer naiven Rede von abstrakten Gegenständen, kann deshalb keine Lösung sein. Stattdessen wurde hier versucht zu zeigen, daß die Referenz auf Objekte, die keine Individuen und schon gar keine physikalischen Körper darstellen, keine derartigen Unterstellungen implizieren muß, wenn man nicht selbst eine individuenverhaftete Konzeption von Referenz an sie heranträgt. Von dem Verdacht eines vergegenständlichenden („Gegenstand“ im Sinn von“Individuum“) Denkens, der einer begriffsrealistischen Position dort mit Recht gemacht wird, wo sie die Bedeutung von Prädikatoren mit abstrakten Gegenständen gleichsetzt, sind auch die Nominalisten nicht freizusprechen, wenn sie einesteils die Rede von konkreten Gegenständen unproblematisiert lassen, andernteils argwöhnen, bei jedem anderen Bezug auf ein Referenzobjekt werde ein obskures Individuum unterstellt. Das Nashorn, ein ehrenwertes Referenzobjekt, ist kein eigenartiges Individuum, sondern gar keines.

  1. Vgl. dazu Ch. Thiel, Gottlob Frege: Die Abstraktion, in: J.Speck (Hrsg.), Grundprobleme der großen Philosophen. Philosophie der Gegenwart I, Göttingen 1972, S.9 – 44; generell zur konstruktivischen Abstraktionstheorie: P. Lorenzen, Gleichheit und Abstraktion, Ratio 4 (1962), S.77 – 82, wieder in: P. Lorenzen, Konstruktive Wissenschaftstheorie, Frankfurt 1974, S.190 – 198; W. Kamlah, P. Lorenzen, Logische Propädeutik. Vorschule des vernünftigen Redens, Mannheim 1967, 1973; H.J. Schneider, Historische und systematische Untersuchungen zur Abstraktion, Diss. Erlangen 1970 ↩︎
  2. Der Rückgriff auf Synonymität an dieser Stelle führt häufig zu zwei Einwänden: dem der Zirkularität und dem ihrer Fiktivität. Der erste beruht auf einem Mißverständnis, wenn angenommen wird, die Rede von Begriff und Bedeutung sei schon bei der von Synonymität vorausgesetzt. Auf den zweiten wird hier nicht eingegangen, da er sich nach den im weiteren Verlauf vorgeschlagenen Modifikationen nicht mehr stellen sollte. ↩︎
  3. Auch die Rede von Waren ist erst durch Abstraktion erreichbar. Äquivalenzbeziehung ist hier die Gleichheit in der Tauschbeziehung. Das folgende Zitat findet sich in K. Marx, Das Kapital. Krtik der Politischen Ökonomie, Bd.l (MEW Bd.23), Berlin 1970 (Dietz), S.85 ↩︎
  4. Der Bezug findet sich bei K. Lorenz, J. Mittelstraß, Die Hinter- gehbarkeit der Sprache, in: Kant-Studien 58 (1967), S.208 ↩︎
  5. So Kamlah, Lorenzen 1973, S.101; H.J. Schneider 1970, S.115ff. ↩︎
  6. Kamlah, Lorenzen 1973, S.175ff. ↩︎
  7. Ein wohlmeinender Kritiker, der Linguist A. Bremerich-Vos, meinte einmal, obwohl es analytisch klinge, sei das Manko der konstruktivistischen Theorie ihre Konstruiertheit. Konstruiert wirkt hier wohl die Nachträglichkeit der Abstraktion. Diese Nachträglichkeit läßt beispielsweise die Abstraktion hin zu Begriffen wegen der Unnötigkeit der Synonymität in einem strengen Sprachaufbau (zu Unrecht) als überflüssige façon de parier erscheinen. Auch Quine hat teilweise ähnliche Einwände gegen sprachliche Gegenstände als Ausgangspunkt zur Gewinnung von abstrakten Gegenständen: „Es gibt jedoch einen anderen Einwand dagegen, sprachliche Formen als Gegenstände attributärer oder propositionaler Einstellungen anzunehmen: nämlich einfach den, daß dieser Kurs abschreckend künstlich ist. Diesem Einwand gilt meine Sympathie.“ W.V.O. Quine, Das Sprechen über Gegenstände, in: Ontologische Relativität und andere Schriften, Stuttgart 1975, S.36 ↩︎
  8. Vgl. den Beitrag von W. Künne in diesem Band ↩︎
  9. Vgl. dazu K. Prätor, Das Interesse an Gegenständen. Überlegungen zur Form elementarer Sätze im Logischen Empirismus, in: R. Haller (Hrsg.), Schlick und Neurath – Ein Symposion, Beiträge zum Internationalen philosophischen Symposion aus Anlaß der 100. Wiederkehr der Geburtstage von Moritz Schlick und Otto Neurath, Amsterdam 1982, S.425 – 436, sowie druck- und seitengleich in: Grazer philosophische Studien, Bd.16/17 (1982)
  10. Kamlah / Lorenzen 1973, S.40,102 ↩︎
  11. Explizit in den Arbeiten von P. Lorenzen, sowie von K. Lorenz / J. Mittelstraß, a.a.O. ↩︎
  12. Dies hat auch Auswirkungen auf die Struktur elementarer und logisch zusammengesetzter Sätze. Quine selbst sieht offensichtlich wenig Grund, daraus Folgerungen für die Gestalt der Logik in Betracht zu ziehen. Vgl. W.V.O. Quine, z.B. Word and Object, Cambridge, Mass., 1960, § 12, oder: Das Sprechen von Gegenständen, in: Ontologische Relativität und andere Schriften, Stuttgart 1975, (Speaking of Objects, in: Ontological Relativity and Other Essays, Columbia UP, 1969) ↩︎
  13. Vgl. wieder ausführlicher Prätor 1982 ↩︎
  14. „Syntaktisch-semantisch“ weil die Bedeutung von syntaktischen Einheiten und Fügungen, nicht von Wörtern oder Wendungen gemeint ist, aber eben auch nicht Syntax als von Bedeutungsfragen absehende bloße Korrektheit der Satzbildung. ↩︎
  15. Es sei daran erinnert, daß in der Logischen Propädeutik sowohl die Einführung der Abstraktoren wie die von „Gegenstand“ beide als synsemantisch gekennzeichnet wurden. Möglicherweise hat dort nur der Glaube an die Selbstverständlichkeit des Gegenstandskonzepts die Einsicht in die den Abstraktoren entsprechende Funktion des Gegenstandsbegriffs verhindert. ↩︎
  16. Hier zeigt sich eine gewisse Nähe zu dem, was bei Marx Realabstraktion genannt wird. In der „Einleitung zur Kritik der Politischen Ökonomie“ (in: MEW Bd.13, Berlin 1970 (Dietz), S.634f.) schreibt Marx im Zusammenhang der Bildung des Abstraktums Arbeit im Unterschied zu den einzelnen konkreten Arbeiten „andereseits ist diese Abstraktion der Arbeit überhaupt nicht das Resultat einer konkreten Totalität von Arbeiten. Die Gleichgültigkeit gegen die bestimmte Arbeit entspricht einer Gesellschaftsform, worin die Individuen mit Leichtigkeit aus einer Arbeit in die andre übergehen und die bestimmte Art der Arbeit ihnen zufällig, daher gleichgültig ist.“ Der in der Marxschen Theorie implizierte Bezug auf Tauschgleichheit der Arbeitsprodukte begründet den Unterschied zu einer bloßen Verallgemeinerung. ↩︎
  17. Die Rede von Begriffen ist im Konstruktivismus im Ausgang von Abstraktoren nicht üblich. Nach dem hier vorgelegten Konzept ist die Einschränkung nicht sinnvoll. Die Abgrenzung der Abstraktoren von den Prädikatoren ist fließend, weil ein Wort neben der Signalisierung der Abstraktion auch prädikative Leistungen übernimmt. ↩︎
  18. Kamlah, Lorenzen 1973, S. 176ff. – übrigens mit der sympathischen Begründung, daß man einem Bahnbeamten einen solchen Satz nicht verbieten werde, nur weil Bahnbeamte nicht Platoniker sein dürften. Der Ausgang von Handlungsschemata wird von K. Lorenz in Elemente der Sprachkritik. Eine Alternative zum Dogmatismus und Skeptizismus in der Analytischen Philosophie, Frankfurt 1970 und in späteren Arbeiten verfolgt. ↩︎