PROgrammation LOGique

Wie im letzten Jahr verbringe ich einen Teil des Sommers mit dem Versuch, mittels eines Lehrauftrags an der Uni Würzburg, die informatorische Bildung zu verbreitern, diesmal mit einem Kurs zur Programmierung in Prolog. Eigentlich sollte es um Programmieren im Allgemeinen gehen, aber meine nicht zu verheimlichende Neigung zu Prolog hat sich nun auch im Titel niedergeschlagen. Prolog, derzeit nicht die modischste aller Programmiersprachen, hat gleichwohl vor kurzem einen spektakulären Erfolg errungen. In der Nachfolge ihres schachweltmeisterbesiegenden Computers Deep Blue trat IBM nun mit einem Computer Watson in einem USA-Quiz zur Allgemeinbildung an – und hat gegen zwei ausgewiesene Champions gewonnen.  Weiterlesen „PROgrammation LOGique“

Zitieren im digitalen Medium

Schon im letzten Jahr hatte ich in Frankfurt einen Vortrag „Zur Zukunft des Zitierens“ gehalten. Mittlerweile habe ich ihn ausgearbeitet und er soll in dieser Form in der nächsten Ausgabe von „editio“ erscheinen.

Mit ihrer Digitalisierung verändert sich die Materialität von Texten grundlegend, und damit auch die Art, wie auf sie Bezug zu nehmen ist. Dieser Übergang ist nicht frei von Problemen, die dadurch noch größer werden, dass die Bezugnahme auch wechselseitig zwischen den Welten des Drucks und der elektronischen Repräsentation möglich sein soll. Weiterlesen „Zitieren im digitalen Medium“

Philosophy meets Robotics

„Philosophy meets Robotics“ war der Titel der „8th European Conference on Computing and Philosophy“. zu der Gäste von Schweden bis Türkei, Portugal bis Russland, aber auch aus China, Japan, Israel, Südamerika und USA kamen. Das inhaltliche Spektrum war ähnlich breit gefächert: Philosophy of Computer Science, Information and Cognition, Robotics, AI and Cognitive Systems, Computational Neurosciences of Emotion and Consciousness, Computational Approaches to Thought and Action, um nur einen Bruchteil zu nennen. Wie meist bei Kongressen nutze ich den Blog nur, um meinen eigenen Beitrag vorzustellen. (Die anderen sollte man über obige Webseite der Konferenz finden. Derzeit finde ich allerdings keine elektronische Variante der Kongressakten – angesichts des Themas etwas verwunderlich!) Was auch schon Tradition hat: meinen Beitrag gibt es in schriftlicher Form gar nicht. Die Fassung für die Akten ist schon veraltet und enthält die interessantesten Passagen nicht. Die vorgetragene Fassung habe ich nur als Präsentation, aus der man ohne Erläuterung wahrscheinlich nicht schlau wird.

Satiren und Ironien

Dieser Eintrag, wenn ich recht gezählt habe, der hundertste, ist weder satirisch noch ironisch. Er ist motiviert durch , eine editionsphilologische Tagung, die, für den Kenner offensichtlich, viel mit XML zu tun hat. Ich fühle mich ihr auch, aber nicht nur, verbunden, weil sie in den ersten Jahren im Zusammenhang mit der Technikkommission der AG für philosophische Editionen stattfand, für die ich zuständig war.

Diesmal war für mich besonders interessant, dass auf ihr ein relativ schnell entstandener Entwurf für eine Digitalisierung der Würzburger Jean-Paul-Editionen, insbesondere der „Satiren und Ironien“ vorgestellt wurde (vgl. Bild oben). Er fand erfreulicherweise ein sehr positives Echo. Die Skizze ist für einen Blog zu lang, für die Sache aber zu kurz Weiterlesen „Satiren und Ironien“

Markup in Marbach

Eine Tagung vom Anfang des Jahres fortsetzend, traf sich eine kleine Gruppe am Deutschen Literaturarchiv (Bild) in Marbach, hauptsächlich Vertreter der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Editionen, aber auch der entsprechenden AGs für Musikwissenschaft und Philosophie.

Frau Hengel von der Deutschen Nationalbibliothek berichtete über deren Normdateien, insbesondere die Personennamendatei (PND). Diese ist natürlich von großer Bedeutung auch für Editionen, da sie erhöhte Sicherheit und weniger Arbeit bedeuten kann und vor allem der Editonen übergreifenden Identifikation von Personen dient. Weiterlesen „Markup in Marbach“

Gitter und Netze

(Wenn man sich nie mit XML/HTML beschäftigt hat, wird man aus diesem Blogeintrag wohl keinen Honig saugen können.)

Zwei Termine führten mich heute nach Würzburg. Zum einen wurde ich über meine Erfahrungen mit Textgrid befragt, einem derzeit noch in Entwicklung befindlichen Softwarepaket für wissenschaftliche und kritische Editionen, an dem maßgeblich auch in Würzburg gearbeitet wird. Die Besonderheit an dem Projekt ist, dass es auf einem Grid, einer großflächigen Vernetzung der Ressourcen und Arbeitszusammenhänge, aufbaut.

Sozusagen passend dazu fand am Nachmittag eine Begegnung zwischen Informatik und Computerphilologie (bzw. Digital Humanities) statt. Da es u.a. um das Semantic Web gehen sollte, eine von Tim Berners-Lee, dem Erfinder des Web, vorgeschlagene Weiterentwicklung, hatte ich noch einmal über die Einsatzmöglichkeiten von RDF (Resource Description Format) nachgedacht. Weiterlesen „Gitter und Netze“

Computer und Philosophie

2008 hatte ich auf dem Deutschen Kongress für Philosophie in Essen einen Vortrag über „Logik und Handlung im Computer“ gehalten. Der brachte mir nun mittlerweile eine Einladung zur ECAP10 ein, der europäischen Konferenz der International Association for Computing und Philosophy ein. Sie findet im Oktober an der Technischen Universität München statt. Weiterlesen „Computer und Philosophie“

Relationen, Listen, Markup

Heute kam nun meine Würzburger Lehrveranstaltung zur Datenmodellierung an ihr Ende. Es ging um die Modellierung und Handhabung von Datenstrukturen im Hinblick auf philologische Anwendungen. Das Ziel war, zumindest soviel über unterschiedliche Datenstrukturen und Modellierungsmöglichkeiten zu erfahren, dass man nicht immer ein zufällig bekanntes Werkzeug einsetzt. (Dem der nur einen Hammer hat, wird jedes Problem zum Nagel.) Das geschah in drei Bereichen: datenbankartige Strukturen, insbesondere relationale, dynamische wie Listen und Bäume und schließlich strukturierte (getaggte) Texte.  Weiterlesen „Relationen, Listen, Markup“

iPad und SproutCore

Dieses Mal ist der Blog wieder eher etwas für Insider, besonders im zweiten Teil. Es geht um das iPad und was man mit ihm und für es machen kann. Über das iPad ist ja eigentlich schon genug geschrieben worden, in Computerzeitschriften und in der allgemeinen Presse. Aus meiner Sicht ist die Aufregung berechtigt. Ansätze zu Tablet-Computern gibt es mindestens schon seit zwanzig Jahren, und ich habe sie vom Anfang an mit Spannung verfolgt, weil ich glaube, dass mit ihnen eine neue Stufe des Umgangs mit Computern erreichbar ist. Weiterlesen „iPad und SproutCore“

Datenmodellierung in Würzburg

Wie seit längerem gewünscht, habe ich nun mit einem Lehrauftrag in Würzburg begonnen – zum Thema „Datenmodellierung: Handhabung von Datenstrukturen für die Geisteswissenschaften“. Er ist  in den Studiengang Digital Humanities (Computerphilologie) eingebunden. Wir haben mit einer Tour d‘Horizon über die Seminarthematik begonnen. Sie erstreckt sich von Datenbankstrukturen, insbesondere relationalen, über typisch informatische Strukturen wie Bäume und Listen bis hin zu textlichen wie sie in den diversen Textauszeichnungssprachen festgehalten werden. Vor allem soll es auch um ihre wechselseitigen Bezüge und ihre spezifischen Vorteile und Einsatzmöglichkeiten gehen – und natürlich um ihre Handhabung. Das Seminar ist auf vier jeweils zweitägige Sitzungen im Semester geplant.